Königinnentreffen in Neuburg: Alle Kolleginnen gratulierten der neuen Mai-Regentin. Nach der Krönung durch Vorgängerin Jasmin III. (Schläfer, unten, rechts) erhielt Magdalena II. (Rupp) die Krönungsurkunde zur 35. Bayerischen Maikönigin.
Königinnentreffen in Neuburg: Alle Kolleginnen gratulierten der neuen Mai-Regentin. Nach der Krönung durch Vorgängerin Jasmin III. (Schläfer, unten, rechts) erhielt Magdalena II. (Rupp) die Krönungsurkunde zur 35. Bayerischen Maikönigin.
A. Hammerl
Neuburg
wird Magdalena Rupp aus Heinrichsheim ein Jahr lang das Maibaumbrauchtum als gute bayerische Tradition repräsentieren. Am Samstagabend krönte Vorgängerin Jasmin III. (Schläfer) die 24-jährige gebürtige Heinrichsheimerin.

Magdalena II. ist nun die 35. Maikönigin der Maibaumfreunde Neuburg-Schrobenhausen mit Lechgebiet. Sie arbeitet als Maschinenbauingenieurin in Donauwörth. Ehrenamtlich tanzt sie im Pfalzgräflichen Gefolge Neuburg beim Schlossfest mit und ist wie ihre Zwillingsschwester aktive Feuerwehrfrau. Zum Maibaumbrauchtum hat sie einen besonderen Bezug, denn ihr Vater hat am 1. Mai Geburtstag, zudem ist die neue Maikönigin schon oft beim Maibaumholen dabei gewesen.

Doch ehe die noch ungekrönte Magdalena in einer kleinen, von einem Oldtimer-Bulldog gezogenen Kutsche vor dem Festzelt am Heinrichsheimer Maibaum vorfuhr, verabschiedete Maibaumfreunde-Vorsitzender Egbert Wagner die bisherige Vizekönigin Verena I. (Brandl) und versetzte Jasmin III. in den Vizeköniginnenstand. "Jedes Jahr kommt ein neuer Mai", habe kürzlich eine alte Dame zu ihr gesagt, erzählte Verena I. und fügte hinzu: "Jedes Jahr kommt auch ein neuer Maibaum und eine neue Maikönigin". Für sie galt es nun endgültig Abschied nehmen, während Jasmin III. noch ein Jahr als Vizekönigin vor sich hat. So könnten zu ihren bislang 44 Auftritten, für die sie 6874 Kilometer gefahren ist, noch einige hinzukommen.

Die weiteste Fahrt führte sie nach Berlin, einige auch über Deutschland hinaus nach Österreich und Südtirol. "Die Zahl meiner Dirndl ist von drei auf neun angestiegen", gestand sie in ihrer launigen Abschiedsrede, dass es ihr nicht gelungen war, den guten Vorsatz einzuhalten, beim achten Dirndl Schluss zu machen.
 
Hammerl Andrea, Hammerl, Andrea, Karlshuld(Grasheim)
Neuburg
Auf ihren Fahrten begleitet hatten sie meist ihr Freund Johannes und ihre Mutter, wobei er vorzugsweise Brauereiführungen und Bierverköstigungen mitnahm, "aber auch zufrieden war, wenn irgendwo Oldtimer herumstanden". Ihre Mutter sei dagegen immer gern dabei gewesen, allerdings oft sehr emotional geworden, wenn Königinnen ihre Abschiedsreden halten mussten.

So ziemlich jedes Volksfest in der Region einschließlich des Münchner Oktoberfestes stand im Terminkalender der, dazu zahlreiche Krönungen anderer Hoheiten. Entsprechend viele Gastköniginnen waren zu Jasmins Abschied gekommen. Etwa 20 hatten bereits am Tagesprogramm mit Oldtimerfahrt und Stadtführung in Neuburg teilgenommen, abends waren es rund 35 königliche Hoheiten, denen Neuburgs zweiter Bürgermeister Rüdiger Vogt augenzwinkernd erklärte, er kenne einige echte Königliche Hoheiten, "aber von denen sieht keine so gut aus wie Sie".

Das erste Wappen aber steckte Staatssekretär Roland Weigert der 35. Bayerischen Maikönigin an die Schärpe - das sogenannte Kleine Bayerische Staatswappen. Weigert betonte, das Maibaumbrauchtum sei ein gut Teil bayerischer Tradition und trage dazu bei, dass Ortsgemeinschaften ihre Gemeinschaft aktiv lebten. Auch für Landrat Peter von der Grün war diese Krönung eine Premiere. " Ich habe noch nie auf einen Schlag so viele Königinnen in einem Zelt gesehen", sagte er und lobte deren ehrenamtliches Engagement, für das viel Zeit aufgewendet werden müsse.

Die Abschiedsrede für Jasmin III. hielten die Karlshulder Rosenkönigin Steffi, die Bayerische Kartoffelkönigin Ramona, die Peutenhausener Maibaumkönigin Melanie sowie Limeskönigin Katja und plauderten dabei noch die eine oder andere Anekdote aus.